Ein Wirbelsturm an neuen Eindrücken - 4. Artikel in NZ

Ein Wirbelsturm an neuen Eindrücken:

Nach unserem Farmabenteuer reisten Siyar und ich weiter nach Cooksbeach, wo wir für einige Tage im Garten eines Vineyards arbeiteten. Cooksbeach liegt in unmittelbarer Nähe zu der Cathedral Coaf, welche viele durch den Film „Narnia“ kennen. Diese Coaf ist eine der Hauptattraktionen in Coromandel und wir merkten auch schnell weshalb:
Diese Küste ist kaum in Worte zu fassen. Ich versuche dies auch gar nicht erst und füge euch nur ein paar Bilder ein. Mit denen könnt ihr euch eventuell ein Bild von dem machen, was ich nicht selber beschreiben kann.

Die Arbeit in Cooksbeach war sehr erträglich. Der Chef war nett und das Wetter stets sonnig. Das es dort in der Gegend jedoch keinen Supermarkt gab, mussten wir ca. 40 Minuten bis zum nächsten Countdown (eine große Supermarktkette hier) fahren.

Dort angekommen trafen wir Colin und Eva. Ein deutsches Paar aus Hamburg.

Die Kontaktaufnahme mit deutschen Backpackern läuft wirklich immer gleich ab. Man erkennt den Typus entweder an seinem Eastpak-Brustbeutel, seinem starken deutschen Akzent oder der Kombination aus Socken und Flipflops. Man spricht erst 1-2 Sätze auf Englisch, um sich wirklich sicher zu sein. Danach switcht man dann ins Deutsche und tauscht sich beherzt aus.

Siyar und ich verstanden uns sehr gut mit den Beiden und so reisten wir ein paar Tage später ein kleines Stück zusammen.

Wir fuhren also zu viert nach Tairua, wo Colin und Eva für einige Tage „wwooften“. In Tairua angekommen, liefen wir noch eine Zeit  lang gemeinsam herum, da die Beiden erst abends zur Familie mussten. Wir gingen in einen Laden, in dem besondere Mineralien und Steine angeboten wurden. Dort kam ich mit dem Besitzer ins Gespräch.

Der 70-Jährige Mann zog vor fünf  Jahren aus Amerika nach Neuseeland, da er sich in das Land verliebt hatte. Wir unterhielten uns viel über Amerika, Politik und schließlich auch über das Reisen.
Er erzählte mir von all seinen Erfahrungen und Ländern, die er bereist hatte. Ich hörte gebannt zu.

In 70 Jahren Lebenszeit kann man wirklich einiges von der Welt sehen, so scheint es mir. Schließlich fragte er mich angeregt, wie ich denn meine Reise bis jetzt finden würde.
Ich berichtete ihm von meinen Eindrücken und Impressionen der letzten Wochen.

Nie lernte ich so viele neue Leute in so kurzer Zeit kennen.

Nie erlebte ich so viel Neues, so viel Natur, so viel Verantwortung auf meinen Schultern, so viel Unbeschreibliches. Es ist ein einziger Sturm neuer Impressionen, welcher auf einen einprasselt.        So vieles in so kurzer Zeit. Man kommt nicht einmal zum Blinzeln, da so viel um einen passiert.

Das wichtigste jedoch: Man hat keinen Ort um sich zurückzuziehen und etwas zu verarbeiten.

Man hat kein Haus oder Zimmer, in welches man gehen kann.

Dieser Wirbelsturm an Impressionen und Erfahrungen hört nicht auf.

Dies hört sich vielleicht etwas negativ an. Diese Metapher ist aber auf keinen Fall so gemeint.

Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, eine solche Vielzahl an Erfahrungen machen zu können und man merkt regelrecht von Sekunde zu Sekunde, wie man an seinen Aufgaben wächst.

Dieses Wachstum ist das Ziel dieser Reise!

Der Ladenbesitzer lachte mich an und sagte begeistert zu mir:

„Yeah, for you this are great times, crazy times, exciting times, frightening times, sad times, happy times.”

Dieser Satz blieb mir im Gedächtnis. Dieser Satz beschreibt nämlich diese Reise fast perfekt.

Viele sehen die schönen Fotos und denken, dies hier sei eine einfache, eine schöne, eine lockere Reise.

Ich muss ihnen teilweise Recht geben! Es ist wirklich eine schöne Zeit.

Jedoch ist dies keine Klassenfahrt oder ähnliches! Man muss sich selber versorgen, man muss sich um sich selber kümmern und man muss sich selbst zurechtfinden, in einem fremden Land.

Man hat keine Eltern oder Bekannten, die etwas für einen regeln oder organisieren können.

Dies ist aber im Endeffekt das Schöne an der Sache. Wäre es einfach, würde man in seiner Komfortzone bleiben und dann würde man den nächsten Schritt im Leben auch nicht machen.
Würde man Hilfe bekommen, so würde man diese Schritte auch nicht wirklich alleine gehen.

Deshalb sage ich dir nun ganz ehrlich: Wenn du vor hast für mehrere Monate in ein fernes Land zu gehen, dann kann ich dir das nur ans Herz legen. Nie lernte ich so viel in so kurzer Zeit. Nie wurde ich so gefordert.

Jedoch ist es nicht immer so einfach, wie es auf Snapchat oder Instagram aussieht.

 

Trotzdem: GO FOR IT!


See you soon,

 


Florian.

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Kommentare: 2
  • #1

    Tobias Garcia (Dienstag, 19 Dezember 2017)

    Hey Florian,
    Hamid hat mich auf den Blog aufmerksam gemacht. Das klingt sehr abenteuerlich, vor allem der Artikel bei den Farmern. Verrückte Geschichte, die du später sicher gerne erzählst.
    Schön, dass du andere an deinen Erfahrungen teilhaben lässt und manchem wohl auch Lust machst es dir gleich zu tun. Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß und tolle Erfahrungen.
    Saludos

  • #2

    Pelin Ercosman (Donnerstag, 28 Dezember 2017 12:56)

    Hey Flooo :)
    Ich danke dir ,dass du mich auf dein Blog aufmerksam gemacht hast. Ich bin sehr begeistert von deinen Erzählungen und den Erfahrungen, die du gemacht hast und noch machen wirst. Mein Ziel ist es nämlich auch nach dem Abi eine Durchreise zu machen ,genau wie du und deshalb finde ich es interessant durch dich einen Einblick zu verschaffen ,wie es ist und was einem bevorsteht . Ich wünsche dir noch viel viel Spaß und eine tolle Zeit
    ;)